Ziel dieser Untersuchung war es, die Diagnosen von per Feinnadelaspirationsbiopsie (FNA) versus chirurgisch entnommenen Biopsien von fokalen zerebralen Massen mit der postmortal erstellten histologischen Untersuchung zu vergleichen.
Die Studie wurde als prospektive Fallstudie durchgeführt.
10 Hunde von privaten Besitzern nahmen daran teil, sie waren ausgewachsen und gehörten verschiedensten Rassen an.
Alle zeigten Symptome einer zerebralen Erkrankung und hatten eine mittels MRI diagnostizierte fokale Masse im Gehirn, und sie alle wurden letztendlich euthanasiert.
Unmittelbar nach der Euthanasie wurden die Gehirne en bloc aus der Schädelhöhle entfernt. FNA-Proben wurden mittels einer 22-gauge hypodermic needle und einer 12ml-Spritze entnommen. Zytologische Präparate wurden von jedem Aspirat angefertigt.
Eine 14-gauge Tru-cut biopsy needle wurde herangezogen, um eine Gewebeprobe jeder Masse zu erhalten. Die Biopsieproben wurden in 10%igem gepuffertem Formalin fixiert und zur histologischen Untersuchung gesandt.
Die Gehirne wurden ebenso fixiert und gefärbt. 6 mikrometer dicke transverse Schnitte der Gehirne wurden mikroskopisch untersucht.
Ergebnisse: Die Neoplasie wurde bei allen Hunden in den 6 mikrometer-Schnitten histologisch bestätigt. Es waren 4 Meningiome, 2 Astrozytome, 2 Oligodendrogliome, 1 Hypophysen-Adenokarzinom und ein Neurofibrosarkom.
Die FNA ordnete korrekt alle Proben als Neoplasien ein. In 5 Proben (50%) korrelierte die zytologische mit der histologischen Diagnose.
Die Tru-cut-Biopsien wurden in allen 10 Fällen als Neoplasien angesprochen, und in 9 von 10 (90%) der Fälle korrelierte die Diagnose mit der histologischen Diagnose.
Demnach ist die FNA eine sensitive Untersuchungstechnik, um das Vorliegen einer Neoplasie im Gehirn festzustellen. Sie ist aber eindeutig weniger akkurat als eine Tru-cut-Biopsie, wenn es darum geht, die Neoplasie weiter zu spezifizieren.
Quelle: Platt SR, Alleman AR, Lanz OI, Chrisman CL. (2002): Comparison of fine-needle aspiration and surgical-tissue biopsy in the diagnosis of canine brain tumors. In: Vet Surg. 2002 Jan-Feb;31(1):65-9.
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