Die Erfolgsaussichten einer nicht-chirurgischen Behandlung eines Pyothorax beim Hund, die aus Antibiotikagaben und einer einmaligen Thorakozentese bestand, wurden bei 15 Hunden mit Pyothorax überprüft. Ursprünglich sollten 16 Hunde in die Studie aufgenommen werden, doch der 16. Patient hatte eine pulmonale Masse, die bei der Ultraschalluntersuchung als vermutlicher Abszeß diagnostiziert und der daher in die chirurgische Abteilung überwiesen wurde.
Springer spaniels waren am häufigsten betroffen (6 Tiere), gefolgt von Labrador Retrievern (3 Fälle).
Unter Sedation bzw. Allgemeinanästhesie wurde eine unilaterale Thorakozentese durchgeführt und soviel purulente Flüssigkeit wie möglich entfernt, aber keine Thorax-Lavage durchgeführt.
Bei den meisten Hunden bestand die antibiotische Therapie in Ampicillin (im Schnitt 33 mg/kg 3x täglich) plus Metronidazol (25 mg/kg 2x täglich).
Diese Therapie wurde über mindestens 6 Wochen fortgeführt.
Alle Hunde erholten sich vollständig und zeigten auch bei den folgenden Untersuchungen über einen längeren Zeitraum keine Rezidive. Dies galt auch für einen Patienten, der nur minimale Effusion bei sehr ausgedehnten Pleuraadhäsionen zeigte.
Aus diesen Ergebnissen wurde gefolgert, daß bei Hunden, die keine Anhaltspunkte für pleurale Massen oder Verdichtungen und keine Anzeichen einer granulären Pleuraeffusion haben, eine medikamentelle Therapie selbst bei chronischem Pyothorax mit Pleuraadhäsionen zur Heilung führen kann.
Quelle: Johnson, M. S. & Martin, M. W. S. (2007): Successful medical treatment of 15 dogs with pyothorax. In: Journal of Small Animal Practice 48 (1), 12-16.
|