Die Studie wurde als prospektive randomisierte klinische Untersuchung an 39 Rennpferden, die in Seitenlage arthroskopiert wurden, angelegt.
Die Patienten erhielten entweder Isofluran (n = 20) oder Sevofluran (n = 19) in einer minimalen alveolären Konzentration (MAC) von 0.9–1.0 zur Erhaltung der Anästhesie.
Neben dem routinemäßigen klinischen Monitoring wurde die Herzauswurfleistung (CO) mittels Lithiumdilution gemessen.
Die hämodynamische Unterstützung wurde nach folgendem Schema ermittelt: wenn der MAP unter 70 mmHg sank, erhielten die Patienten eine Infusion von 0.1% Dobutamin, die dann wieder gestoppt wurde, wenn der MAP >85 mmHg oder die Herzfrequenz >60/Minute waren. Die Ergebnisse wurden statistisch ausgewertet (Mittelwert ± SD, einschließlich eines `clustered regression approach`).
Die durchschnittliche Inhalationsanästhesiedauer betrug in der Isoflurangruppe 91 ± 35 Minuten gegenüber 97 ± 26 Minuten in der Sevoflurangruppe.
Dosis, Volumen der infundierten Kristallsuspension und kardiopulmonale Parameter einschließlich CO waren vergleichbar in beiden Gruppen.
Lediglich die Herzfrequenz war in der Isoflurangruppe 8% höher als in der Sevoflurangruppe (p < 0.05).
Um den MAP >70 mmHg zu halten, benötigten die Isoflurangruppentiere über einen signifikant längeren Zeitraum Dobutamin (55 ± 26 versus 28 ± 21% der Gesamt-Anästhesiedauer, p < 0.01) sowie eine um 51% höhere Dosis als die Tiere aus der Sevoflurangruppe (41 ± 19 versus 27 ± 23 μg kg1 MAC pro Stunde; p = 0.058). Insgesamt mußten 14/20 Tiere der Isoflurangruppe und lediglich 9/19 Tiere der Sevoflurangruppe Dobutamininfusionen mit >30 μg kg1 MAC pro Stunde erhalten (p < 0.05).
Die Dobutamininfusionsraten waren durchweg niedriger in der Sevoflurangruppe als in der Isoflurangruppe, die Unterschiede erreichten Signifikanzlevel während des Zeitraums 0–30 Minuten (p < 0.01) sowie 61–90 Minuten (p < 0.05).
Pferde unter Sevoflurananästhesie benötigen demnach eine deutlich geringere pharmakologische Unterstützung mittels Dobutamin als solche unter Isofluran, möglicherweise wegen der geringeren Suppression des vasomotorischen Tonus.
Quelle: Driessen, Bernd, Nann, Lawrence, Benton, Robin & Boston, Raymond (2006): Differences in need for hemodynamic support in horses anesthetized with sevoflurane as compared to isoflurane. In: Veterinary Anaesthesia and Analgesia 33 (6), 356-367.
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