Die Krankenakten von 66 Hunden, die wegen `Fieber` überwiesen wurden, wurden retrospektiv betrachtet.
Die Wirkungen der Therapien der letzten 24 Stunden vor der Überweisung auf die Körpertemperatur bei der Eingangsuntersuchung und zum Zeitpunkt der Diagnose wurden begutachtet.
Auch die Wirkung der Körpertemperatur zum Zeitpunkt der Erstkonsultation und auf Kosten und Dauer der Diagnostik wurde geprüft.
Die Auswirkungen einer Versicherung auf die Kosten wurde geprüft. Der Nutzen differentialdiagnostischer Untersuchungen wurde aufgeführt, und die Fälle wurden dann anhand der endgültigen Diagnose klassifiziert.
34.8 % der Hunde litten an einer immunvermittelten Erkrankung, von ihnen die meisten unter einer steroid-reaktiven Meningitis und Polyarthritis.
Die Behandlung innerhalb der letzten 24 Stunden vor der Überweisung verlängerte signifikant die Zeit bis zur Diagnose (P = 0.004) und beeinflußte das Vorliegen von Fieber zum Überweisungszeitpunkt (P = 0.006). Der Versicherungsstatus änderte die Kosten für die Besitzer nicht signifikant.
Nach diesen Ergebnissen sind immunvermittelte Erkrankungen bei Hunden, die wegen Fiebers überwiesen werden, nicht selten. Auch liegt eine höhere Inzidenz von inflammatorischen Erkrankungen des ZNS als Ursache für Fieber vor als in früheren Publikationen beschrieben.
In der Mehrzahl der Fälle wurden Röntgenuntersuchungen, Zytologie, bakterielle und mykologische Kulturen aus Flüssigkeiten und/oder Gewebe als die informativsten diagnostischen Maßnahmen ermittelt.
Es kann nur empfohlen werden, die Therapie abzusetzen oder nicht zu beginnen, bevor die Ursache für Fieber beim jeweiligen Patienten tatsächlich ermittelt ist.
Quelle: Battersby IA, Murphy KF, Tasker S, Papasouliotis K. (2005): Retrospective study of fever in dogs: laboratory testing, diagnoses and influence of prior treatment. In: J Small Anim Pract. 2006 Jul;47(7):370-6.
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