66 symptomatische Patienten mit insgesamt 72 einfacher Nierenzysten wurden mittels perkutaner Sklerotherapie und Drainage behandelt.
Die Zysten wurden zwecks besserer Vergleichbarkeit nach ihrer Größe in 2 Gruppen eingeteilt: Gruppe 1 hatte ein Vlumen unter, Gruppe 2 eines von über 600 ml.
Die Zysten wurden direkt unter Lokalanästhesie mit einem 7er Französischem Trokarkatheter unter Ultraschallkontrolle mit der ``one-shot`` technique. Ein pig tail catheter wurde dann in der Zyste belassen, damit die Zystenflüssigkeit komplett entleert werden konnte.
Sklerotherapie wurde mittels Injektion von 95%igem Alkohol oder 3%igem Ethoxysclerol über 40 Minuten durchgeführt, gefolgt von der 7tägigen Drainage.
Basierend auf der Größe, wurde der Therapieerfolg definiert als: Heilung, partielles Rezidiv oder Rezidiv.
In 97.2% der Fälle war die Therapie erfolgreich, was die Drainage der Zysten betraf, eine klinische Heilung erfolgte in 95.3% der Fälle.
In Gruppe 1 gab es 14 Heilungen und kein komplettes Rezidiv, unabhängig davon, welches der beiden Mittel zur Sklerotherapie verwendet wurde. 2 partielle Rezidive unter Alkohol und 4 unter Ethoxysclerol treten auf.
In Gruppe 2 gab es 15 Heilungen, 14 partielle Rezidive und ein komplettes Rezidiv unter Alkohol sowie 5 Heilungen, 8 partielle Rezidive und 2 komplette Rezidive unter Ethoxysclerol.
Die verwendete ultraschallgestützte one-shot technique bewahrt vor größeren Komplikationen, reduziert die Wahrscheinlichkeit eines Mißerfolges und ist zudem äußerst kostengünstig. Zudem reduziert sie signifikant die benötigte Zeit für den Eingriff und wird von den Patienten besser toleriert, so daß auf der Grundlage dieser Aspekte und der erzielten Therapieerfolge die perkutane Sklerotherapie renaler Zysten als Therapiemethode der Wahl, zumindest aber als eine hervorragende Alternative zur Laparatomie gesehen werden kann.
Was den Vergleich der beiden sklerosierenden Substanzen betrifft, kam man zu folgendem Ergebnis: Alkohol ist teuer und hat mehr Nebenwirkungen, ist aber zur Behandlung größerer Zysten besser geeignet. Ethoxysclerol ist billiger und nebenwirkungsfrei, neigt aber eher zu septischen Komplikationen.
Nach den bisherigen Erfahrungen empfehlen die Autoren Ethoxysclerol zur Sklerotherapie kleinerer Zysten, gefolgt von 4tägiger Drainage. Größere Zysten sollten mehrfach mit Alkohol behandelt und anschließend über 7 Tage drainiert werden.
Quelle: Agostini S, Dedola GL, Gabbrielli S, Scelzi S, Dattolo E, Muzzillo F, Masi A. (2004): Percutaneous treatment of simple renal cysts with sclerotherapy and extended drainage. In: Radiol Med (Torino). 2004 Nov-Dec;108(5-6):522-9.
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