Hunde sind Endwirte des parasitierenden Protozoon Neospora caninum, und in vielen Gegenden der Erde wird serologisch eine ziemlich weit verbreitete Infektion gefunden.
Die Serum-Prävalenz reicht von 0-20% in diesen Berichten, allerdings liegt die Zahl klinisch erkrankter Hunde viel geringer.
Die betroffenen Hunde sind in der Regel jünger als 6 Monate und zeigen vorwiegend eine aszendierende Paralyse der Hintergliedmaßen mit den entsprechenden Veränderungen einer Poylradikuloneuritis und einer granulomatösen Myositis. Obwohl prinzipiell jedes Organ betroffen sein kann, sind vorwiegend ZNS, Muskeln, Lunge und Haut betroffen. Die Diagnose ante mortem kann sich schwierig gestalten, wobei Serologie und Zytologie diagnostische Hilfen darstellen.
Gesichert wird die Diagnose dann mittels Histologie, Immunhistochemie, die Verwendung molekulargenetischer Untersuchungsverfahren an Biopsiematerial oder an Sektionsmaterial.
Die Oozysten von Neospora caninum werden nur selten im Kot nachgewiesen und müssen von denen verwandter Kokzidien wie Hammondia heydorni und Toxoplasma gondii unterschieden werden.
Hammondia heydorni kann bei immunsupprimierten Hunden Diarrhoe verursachen. Neosporose sollte bei allen Welpen und Junghunden mit einer aszendierenden Paralyse der Hintergliedmaßen vermutet werden.
Die Therapie mit Clindamycin und potentierten Sulfonamiden ist besonders in Fällen ohne Muskelatrophie und -fibrose erfolgversprechend.
Die Fütterung von rohem Fleisch ist eine Risikofaktor für Hunde und sollte vermieden werden.
Quelle: M. P. Reichel, J. T. Ellis, J. P. Dubey (2007): Neosporosis and hammondiosis in dogs. In:
Journal of Small Animal Practice 48 (6), 308–312.
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