Ein spontaner Hypoadrenokortizismus (Naturally occurring adrenocortical insufficiency, NOAI) gilt als selten und hat bei entsprechender Substitutionstherapie eine gute Prognose. Doch ist er wirklich so selten? Epidemiologische Studien fehlen, und diese interessante Auswertung der Daten von insgesamt 525 028 Hunden, die bei einer Schwedischen Versicherung versichert waren und 2 364 652 Hunde-Risikojahren (dog-years at risk, DYAR) entsprachen, ist sehr informativ.
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Insgesamt 534 Hunde mit NOAI wurden identifiziert.
Die Gesamt-Inzidenz lag bei 2,3 Fällen pro 10,000 DYAR.
Das relative Risiko war signifikant höher bei
Portuguese Water Dog, Königspudel, Bearded Collie, Cairn Terrier und Cocker Spaniel verglichen mit den übrigen Rassen.
Auch Hündinnen hatten ein deutlich höheres Risiko als Rüden (RR 1.85; 95% CI, 1.55–2.22; P < .001).
Das relative Sterberisiko war bei Hunden mit NOAI 1,9fach erhöht.
Es gibt also eindeutig Rasse- und Geschlechtsabhängige Unterschiede in der Inzidenz von NOAI bei Hunden.
Quelle: Hanson, J.M., Tengvall, K., Bonnett, B.N. and Hedhammar, Å. (2016), Naturally Occurring Adrenocortical Insufficiency – An Epidemiological Study Based on a Swedish-Insured Dog Population of 525,028 Dogs. Journal of Veterinary Internal Medicine, 30: 76–84. doi: 10.1111/jvim.13815
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