Die Frage, ob es sich um einen Einzelfall handelt oder um ein unterdiagnostiziertes Problem, drängt sich nach der Lektüre dieses Fallberichts unweigerlich auf, denn insbesondere bei (Mini)-Ponies muss sehr oft eine Hyperlipidämie therapiert werden. Auf die mögliche Komplikation Hypophosphatämie, die verhältnismäßig einfach zu korrigieren ist, sollte man eingestellt sein.
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Das Pony war wegen Kolik behandelt worden, entwickelte dann eine Hyperlipidämie und eine Hypophosphatämie.
Diese äußerte sich in Lethargie, Anorexie, Tachykardie und generalisierten Muskelzuckungen.
Die Hyperlipidämie wurde mit enteraler und parenteraler Ernährung und mit Insulin therapiert, um die Hyperglykämie nach Beginn der kalorischen Unterstützung zu managen.
Die spezifische Therapie der Hypophosphatämie bestand in der parenteralen Gabe von Kaliumphosphat 0.03 mmol/kg bwt/h (i.v.).
Das Pony erholte sich komplett und ohne weitere Komplikationen.
In manchen Populationen schwerkranker Equiden schein eine Hypophosphatämie ein unterdiagnostiziertes Problem zu sein, an sie sollte insbesondere bei Tieren mit Hyperlipidämie und Insulingabe gedacht werden.
Routinemessungen der Phosphatspiegel werden bei diesen Tieren dringend empfohlen.
Quelle: Bamford, N. J., Rosales, C. M., Williamson, A. J., Steel, C. M. and Tennent-Brown, B. S. (2016), Severe hypophosphataemia associated with the management of hyperlipaemia in a miniature pony. Equine Veterinary Education. doi: 10.1111/eve.12674
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