Veränderungen im sogenannten kleinen Colon (Colon descendens) sind beim Pferd keine Seltenheit, doch die idiopathische Colitis in dieser Fallserie an fünf Pferden ist durchaus erwähnenswert: makroskopisch fanden sich sichtbar streifige, hyperämische, fokale Veränderungen mit Petechien der Serosa, Ödematisierung und deutliche Verdickung der Darmwand, teilweise auch fokale Nekrosen. Nach Erfahrung der Autoren könnten diese sichtbaren Befunde schon auf die eosinophile idiopathische Colitis hindeuten, die auch histopathologisch bestätigt wurde. Wie ist das weitere Vorgehen?
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Bereits das makroskopische Aussehen der Veränderungen erschien gravierend genug, um eine Resektion zu erwägen, denn es bestand die Gefahr einer intestinalen Nekrose und dann einer septischen Peritonitis.
Bei einem der Patienten konnte der betroffene Bereich nicht komplett reseziert werden und eine Anastomosierung erfolgen, so dass er intraoperativ eingeschläfert wurde.
Drei Pferde überlebten bis zur Entlassung.
Eine eosinophile Colitis kann zu wirklich gravierenden Schädigungen des Darms führen, sie kommt glücklicherweise selten vor, sollte allerdings in Fällen mit ähnlichen makroskopischen Veränderungen differenzialdiagnostisch bedacht werden.
Quelle: de Bont, M. P., Malbon, A. J., Blundell, R. and Archer, D. C. (2016), Idiopathic eosinophilic colitis lesions of the equine small (descending) colon. Equine Veterinary Education. doi: 10.1111/eve.12700
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