Ursprünglich wurde der 16jährige Wallach nicht wegen respiratorischen, sondern wegen einer akuten diffusen, nicht-pruriginösen, generalisierten und koaleszierenden Urticaria vorgestellt. Wie erwartet klang diese nach einmaliger Dexamethasongabe binnen 24 Stunden ab, doch dann begannen die Komplikationen. Ein hochinteressanter Fallbericht, der mit einem scheinbaren Routinefall beginnt.
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48 h nach der Entlassung wurde der Wallach erneut vorgestellt, nun mit leichter Kolik und Fieber.
Die Ultraschalluntersuchung des Thorax war auffällig, es bestanden bilaterale echogene Unregelmäßigkeiten der Pleura, eine leichte pulmonale Verdichtung und geringgradiger unilateraler Pleuraerguss.
Die Röntgenbilder zeigten eine kaudoventrale Verschattung des Weichteilgewebes an der gleichen Stelle wie die sonographischen Veränderungen.
Eine transtracheale Lavage wurde vorgenommen und eine Therapie mit Breitspektrumantibiotika eingeleitet.
Darauf sprach der Patient nur schlecht an, und in der Lavageflüssigkeit fanden sich vorwiegend Eosinophile, so dass die Diagnose einer akute idiopathischen eosinophilen Pneumonie gestellt und eine Therapie mit absteigenden Dexamethason-Dosen über 4 Wochen eingeleitet wurde.
Die Erkrankung besserte sich, klang aber erst vollständig ab, als der Patient in eine andere Umgebung verbracht wurde.
Quelle: Trimble, A. C., Beard, L. A. and Davis, E. G. (2017), A case of idiopathic eosinophilic pneumonia in a Quarter Horse gelding. Equine Veterinary Education. doi: 10.1111/eve.12753
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