8 Hunde (von denen einer mit Gestrinone behandelt war) und 5 Katzen mit intracanialen Meningiomen sowie 2 Hunde mit Rückenmarksmeningiomen und Gewebeproben von je einem gesunden Hund und einer gesunden Katze wurden untersucht.
Die Gewebeproben wurden entweder chirurgisch oder bei der Obduktion entnommen und zur histologischen und immunhistochemischen Untersuchung aufbereitet. Es sollte überprüft werden, wieviele Tumorzellen Progesteron- und Östrogenrezeptoren exprimieren.
Auch die Korrelation zwischen Rezeptorexpression, Tumorgrad und histologischen Subtypen wurde bestimmt.
Es wurden in den Gewebeproben verschiedene histologische Subtypen bei den intracranialen Meningiomen gefunden. Bei den Katzen waren sämtliche intracranialen Meningiome benigne.
Immunreaktivität auf Progesteronrezeptoren wurde bei 14/15 Tumoren nachgewiesen.
Eine Expression von Progesteronrezeptoren wurde bei mehr als 80% der Zellen bei 8 intracranialen Meningiome (4 Hunde und 4 Katzen) sowie bei 2 Rückenmarksmeningiomen nachgewiesen.
Bei den malignen Übergangs- und Granulazellmeningiomen beim Hund wurden bei 32 bzw. 4.8% der Zellen Progesteronrezeptoren gefunden.
Der Hund, der mit Gestrinon behandelt worden war, zeigte keine Progesteronrezeptoren innerhalb seines intracranialen Meningioms.
Bei einer Katze zeigten 38% der Tumorzellen Progesteronrezeptoren.
Östrogenrezeptoren fanden sich nur im Tumor eines Hundes.
Eine hohe Zahl der Meningiome des ZNS bei Hund und Katze scheint Progesteronrezeptoren zu exprimieren. Eine Therapie mit Antiprogesteron-Präparaten könnte möglicherweise bei der Behandlung inoperabler oder rekurrierender Meningiome bei Hund und Katze erfolgreich sein.
Quelle: Adamo PF, Cantile C, Steinberg H. (2003): Evaluation of progesterone and estrogen receptor expression in 15 meningiomas of dogs and cats. In: Am J Vet Res. 2003 Oct;64(10):1310-8.
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