Eingeschlossen in die retrospektive Untersuchung wurden Hunde, die ich einer pars plana vitrectomy (PPV) mit silicone oil (SiO) tamponade sowie endolaser retinopexy an derselben Einrichtung unterzogen - insgesamt 217 Patienten und 275 Augen.
Häufige Ursachen der Retinaablösung waren primäre vitreoretinale Erkrankungen (50.5%), Operationen an der Linse (35.3%) sowie hypermature Katarakte (6.2%).
Ein unmittelbarer postoperativer anatomischer Erfolg wurde in 98% der operierten Augen verzeichnet.
Ein Erhalt oder ein Wiedererlangen des Sehvermögens biss zum letzten Follow-up wurde bei 74.2% der Patienten gesehen (72% der Augen), im Schnitt nach 18,5 Tage nach dem Eingriff.
Bei den Augen mit wiedererlangtem Sehvermögen bestand es bei 71.7% auch beim letzten Recheck nach durchschnittlich 550 Tagen noch.
Präoperative Befunde, die mit postoperativem Sehvermögen korrelierten, waren noch vorhandener Droh- und Lidreflex und erhaltene Architektur des Retinagewebes.
Die häufigsten Komplikationen bestanden in Migration des SiO in die vordere Augenkammer (49.4%), Corneaulkus (25.7%), Glaukom (25.7%) und Kataraktbildung (24.5%).
Demnach können auch große Netzhautablösungen beim Hund mit der beschriebenen Technik so erfolgreich behandelt werden, dass bei den meisten Tieren ein Erhalt bzw. ein Wiedererlangen des Sehvermögens auch auf lange Sicht erreicht wird.
Bei der ophthalmologischen präoperativen Untersuchung ist auf die Architektur der Netzhaut und bei der neurologischen Untersuchung insbesondere auf Lid- und Drohreflex zu achten, da diese offensichtlich die Resultate mit beeinflussen.
Quelle: Spatola, R. A., Nadelstein, B., Leber, A. C. and Berdoulay, A. (2015), Preoperative findings and visual outcome associated with retinal reattachment surgery in dogs: 217 cases (275 eyes). Veterinary Ophthalmology. doi: 10.1111/vop.12246
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