Von 5 gesunden Pferden wurden Proben von der Conjunctiva und Cornea von beiden Augen genommen, mittels Impressionszytologie (ICS) und Cytobrush (CBS).
Irritation und Invasivität wurden mit einem eye irritation und einem epithelial damaging score System beurteilt.
Die Qualität der Proben wurde mit einer morphometrischen Analyse evaluiert und von einem board certified klinischen Pathologen gescoret.
Für die Beurteilung der diagnostischen Äquivalenz wurden 15 Augen von 14 privat gehaltenen Pferden mit Veränderungen der Augenoberfläche mit beiden Verfahren entnommen.
Beide Techniken wurden bezüglich der gefundenen Arten der Entzündungszellen und/oder Infektionserreger verglichen und der Frage, ob die korrekte Diagnose gestellt werden konnte. Als Goldstandard wurde die Histopathologie herangezogen, wenn sie verfügbar war.
ICS erwies sich als signifikant weniger invasiv und irritierend für alle Patienten.
Beide Verfahren lieferten Proben mit Zellen von guter Qualität, die Zellquantität war signifikant höher in den IC-Proben.
ICS hingegen erhielt das natürliche zelluläre Layout.
Es gab eine mässige, aber statistisch nicht signifikante Übereinstimmung zwischen den diagnostischen Resultaten zwischen den beiden Entnahmetechniken, obwohl mit CBS eine etwas größere Variabilität der Entzündungszelltypen als bei ICS gesehen werden konnte.
Wegen der geringen Irritabilität und Invasivität kann die ICS insbesondere für die Entnahme von Zellen von fragilen Corneae sowie für experimentelle Studien empfohlen werden.
ICS ist insbesondere auch in den Fällen empfehlenswert, in denen die Präservation des zellulären Layouts erfolgen soll.
CBS-Proben sind wegen des kleinen Lidspalts bei Pferden leichter zu erhalten und vereinfacht auch die Identifikation von Entzündungszellen innerhalb von Conjunctivalproben, stellt also nach wie vor eine geeignete Methode unter klinischen Bedingungen dar.
Quelle: Braus, B. K., Lehenauer, B., Tichy, A., Nell, B. and Schwendenwein, I. (2016), Impression cytology as diagnostic tool in horses with and without ocular surface disease. Equine Veterinary Journal. doi:Â 10.1111/evj.12648
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