Die Bowen´sche Erkrankung (feline Bowenoid in situ carcinoma (BISC)) ist eine seltene Erkrankung bei der Katze.
Klinisch äußert sie sich in multiplen diskreten Plaques mit epidermaler Hyperplasie und Dysplasie.
2 Studien, in denen immunhistochemische Untersuchungsmethoden angewendet wurden, wiesen Papillomavirus-Antigen in 11% bzw. 47% der BISCs nach. Zudem wurde in einer kürzlich publizierten Untersuchung Papillomavirus-DNA in 24% der BISC-Veränderungen nachgewiesen.
Um diese Zusammenhänge weiter zu klären, wurde in dieser Untersuchung eine PCR (polymerase chain reaction) mit consensus primers durchgeführt, um Papillomavirus-DNA in 18 Formalin-fixierten Proben von BISC nachzuweisen.
In 11 der 18 Proben wurde Papillomavirus-DNA nachgewiesen, in den Kontrollen nicht.
6 Amplicons konnten sequenziert werden. Eines von ihnen war homolog mit dem eines menschlichen Patienten, der an multiplen kutanen Plattenepithelkarzinomen litt, die anderen 5 zeigten eine eingeschränkte Homologie mit dem menschlichen Papillomavirus Typ 17.
Diese 5 Sequenzen waren > 96% homolog über die 235 bp Sequenz. Das bedeutet, daß in allen 5 BISCs ein bislang nicht sequenzierter Papillomavirustyp vorkam, der auch dem menschlichen Virus sehr viel näher steht als irgendeinem tierischen.
Möglicherweise wird also das Virus vom Menschen auf die Katze übertragen oder umgekehrt.
Quelle: John S. Munday, Matti Kiupel, Adrienne F. French, Laryssa Howe, Richard A. Squires (2007):
Detection of papillomaviral sequences in feline Bowenoid in situ carcinoma using consensus primers. In: Veterinary Dermatology 18 (4), 241245.
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