Eine möglicherweise unangenehme, aber auf alle Fälle äußerst praxisrelevante Studie, die sich mit der Kontamination von Multidose-Injektionsflaschen mit Butorphanol. Wie häufig werden, bedingt durch wiederholtes Aufziehens der Injektionslösung, Kontaminationen des Inhalts im normalen Praxisalltag hervorgerufen? Und wie gravierend sind sie? Sollte man doch lieber die deutlich teureren kleineren Applikationsgrößen wählen? Fragen, die sowohl gesundheitliche als auch ökonomische Aspekte betreffen!
|
Die Proben wurden aus den Butorphanolflaschen der teilnehmenden Tierarztpraxen entnommen und mittels high-performance liquid chromatography und mass spectrometry analysiert, insgesamt 41 Proben aus 31 Praxen.
Bei 29/41 Proben der 10 ml-Flaschen wurden Kontaminationen festgestellt.
Die durchschnittliche Kontamination (αsd) lag bei 0 · 275 (α0 · 393) µg/mL; die maximal gemessene in einem Gefäß bei 2 · 034 µg/mL.
Es gab keine Korrelation zwischen dem verwendeten Volumen aus dem Gefäß und dem Grad der Kontamination.
Es konnten auch keine Faktoren ermittelt werden, die die Kontaminationsgrade vorhersagen ließen.
Eine Kontamination von Butorphanol-Multidose-Flaschen mit Medetomidin war demnach in dieser Untersuchung häufig, doch der Grad der Kontamination zu gering, um Hunden, die nur Butorphanol erhalten sollten, negativ Auswirkungen zu bescheren.
Allerdings war das Potential für sporadische höhere Kontaminationen durchaus vorhanden, so dass insbesondere bei der Verwendung von 50 ml-Flaschen und der Sedation bei einem Patienten in kritischem Zustand das Risiko klinischer Nebenwirkungen durchaus zu beachten ist.
Quelle: Bell, A., Yamaoka, T. T., Akil, L., Watson, D. and Devine, C. (2015), Contamination of multidose butorphanol vials in small animal general practices. Journal of Small Animal Practice, 56: 637–640. doi: 10.1111/jsap.12409
|