Vier unterschiedliche Probenentnahmetechniken zur zytologischen Untersuchung einer nasalen Aspergillose/Penicilliose beim Hund wurden bezüglich ihrer Effektivität und ihrer diagnostischen Bedeutung untersucht.
15 Hunde mit persistierendem Nasenausfluß und klinischen und radiologischen Verdachtsmomenten für eine nasale Aspergillose wurden in die Studie aufgenommen. Vier verschiedene zytologische Entnahmetechniken wurden bei ihnen angewandt:
1. ein direkter Abklatsch des Nasenausflusses
2. eine `blinde` Tupferentnahme unter Allgemeinanästhesie
3. Brushing verdächtiger Veränderungen unter direkter endoskopischer Kontrolle
4. eine `Quetschtechnik` von Schleimhautbiopsien, die unter direkter endoskopischer Kontrolle von verdächtigen Bereichen entnommen worden waren
Ergebnisse: Die direkte Abklatschmethode und die `blinde` Tupferentnahme wiesen Pilzhyphen bei 13,3 bzw. 20% der untersuchten Tiere nach, während mittels Brush-Technik immerhin in 93,3% der Fälle Pilzhyphen und in 45% der untersuchten Fäklle Pilzsporen nachgewiesen werden konnten.
Mittels der `Quetschbiopsien` konnten bei 100% der Tiere Pilzhyphen und bei 36% Pilzsporen entdeckt werden.
Diese Untersuchung belegt einerseits die hohe Genauigkeit der zytologischen Diagnostik bei nasaler Aspergillose/Penicilliose, vorausgestzt, die Proben wurden unter direkter endokopischer Kontrolle entnommen.
Gleichzeitig beweist sie aber auch, wie schlecht die Aussagekraft zytologischer Untersuchungen bei diesem klinischen Verdacht ist, wenn die Proben `nur` als Abklatschpräparate vom Nasaneausfluß oder `blind` gewonnen wurden.
Quelle: De Lorenzi, D., Bonfanti, U., Masserdotti, C., Caldin, M. & Furlanello, T. (2006): Diagnosis of canine nasal aspergillosis by cytological examination: a comparison of four different collection techniques. In: Journal of Small Animal Practice 47 (6), 316-319.
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