In der Veterinärmedizin ist ALF in der Regel verursacht durch eine Einwirkung hepatotoxischer Substanzen, Infektionserreger, entzündlicher Erkrankungen, Trauma und Hypoxien.
Der Patient ist prädiponier für ALF, wenn eine akute Leberschädigung voranschreitet und keine Vorerkrankung der Leber bekannt ist, wenn sich Zeichen einer hepatischen Enzephalopathie jedweden Grades zeigen, die sich innerhalb von 8 Wochen nach einer Hyperbilirubinämie entwickeln (definitionsgemäß einem Plasma-Bilirubin >50 μM/L [>2.9 mg/dL]), und wenn Symptome einer Koagulopathie bestehen.
In der Regel sind spezifische weiterführende Untersuchungen angezeigt, um die Dysfunktion bzw. die pathologischen Veränderungen der Leber zu diagnostizieren.
Die symptomatische Therapie, um die in ihrer Funktion eingeschränkte Leber zu unterstützen, bleibt nach wie vor die Basis für die Behandlug von Patienten mit ALF.
Derzeit auf die Humanmedizin beschränkt bleiben fortgeschrittene therapeutische Optionen wie extrakorporale Leber-Assistenzsysteme und Transplantationen.
Die Prognose bei ALF richtet sich nach Ätiologie, Grad der Leberschädigung und Ansprechen auf die Therapie.
In der Veterinärmedizin wird die Prognose im allgemeinen als vorsichtig angesehen.
Quelle: Molly A. Weingarten, Allison A. Sande (2015): Acute liver failure in dogs and cats. In: Journal of Veterinary Emergency and Critical Care, Early View (Online Version of Record published before inclusion in an issue), Article first published online: 16 APR 2015, DOI: 10.1111/vec.12304
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