Akute Lethargie, Hämtemesis und Anämie waren die dramatischen Symptome, mit denen der dreijährige kastrierte DSH-Kater in einer Überweisungsklinik vorgestellt wurde. Bei der großen Blutuntersuchung kam noch Azotämie hinzu. Die gleich eingeleitete Therapie mit Erythrozytenkonzentrat, kristallinen Lösungen, Famotidin, Pantoprazol, Ampicillin und Sucralfat besserte die Anämie nicht in der erwünschten Weise, im Gegenteil, es wurden noch mehrere Vollbluttransfusionen und Behandlungen mit Erythrozytenkonzentrat erforderlich, und letztlich machten sogar schwere Magenulzera und Duodenumperforation chirurgische Teilresektionen erforderlich. Was könnte der Auslöser gewesen sein?
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Mittels intravenöser Infusionen verschwand die Azotämie, nach der genannten chirurgischen Therapie die Anämie.
Der Kater erholte sich und konnte nach 9tägiger stationärer Intensivtherapie entlassen werden.
Mit höchster Wahrscheinlichkeit hatte der Kater sich mit der schmerzstillenden Salbe seines Besitzers beschäftigt, die 10% Flurbiprofen enthielt.
Diese Substanz konnte auch mittels Säureextraktionsverfahren im Urin durch das Toxikologische Institut nachgewiesen werden.
Quelle: Yi, E. M. and Leech, E. (2017), Topical flurbiprofen toxicosis in a cat. Journal of Veterinary Emergency and Critical Care. doi: 10.1111/vec.12638
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