Insgesamt wurden 1636 bakterielle Isolate von 1028 Hunden ausgewertet.
Es wurden aerobe Kulturen ausgewertet und zudem Signalement, Begleiterkrankungen und antimikrobielle Vorbehandlungen in den letzten 30 Tagen berücksichtigt. Zudem wurden die Harnwegsinfekte in unkompliziert, kompliziert und Pyelonephritis eingeteilt.
Häufig isolierte Bakterien waren Escherichia coli (52.5%), Staphylococcus spp. (13.6%) sowie Enterococcus spp. (13.3%).
Die In vitro-Sensibilität bei allen Isolaten variierte mit den häufig verordneten Antiinfektiva, nämlich Amoxicillin [59%], Amoxicillin/Claavulansäure [76%], Cephalexin [66%], Enrofloxacin [74%] und Trimethoprim-Sulfamethoxazole [86%]).
Bei allen getesteten Antiinfektiva außer Aminoglykosiden war die in vitro-Sensibilität höher bei unkomplizierten als bei komplizierten Infektionen (P < .05).
Die Empfindlichkeit der Isolate lag bei oral applizierten Medikamenten ≤90%.
Eine Gabe von Amoxicillin, Doxycyclin und Enrofloxacin, nicht aber von Amoxicillin/Clavulansäure in den vorausgegangenen 30 Tage war mit einer Resistenz gegenüber dem jeweiligen Antibiotikum assoziiert.
Multidrug-resistente Isolate von E. coli und Staphylococcus spp. waren erwartungsgemäß häufiger bei den Hunden mit komplizierten als mit unkomplizierten Harnwegsinfekten (36% versus 21%, P < .0001).
Demnach ist hervorzuheben, dass in dieser Untersuchung keines der oral verbreichten Antibiotika eine Wirksamkeit von mehr als 90% gegenüber den getesteten Isolaten erreichte und es gar nicht selten Multidrug-Resistenzen gab - eine kulturelle Haarnuntersuchung mit Resistenztest sollte also insbesondere bei komplizierteren Fällen zur Routine werden.
Quelle: Wong, C., Epstein, S.E. and Westropp, J.L. (2015), Antimicrobial Susceptibility Patterns in Urinary Tract Infections in Dogs (2010–2013). Journal of Veterinary Internal Medicine, 29: 1045–1052. doi: 10.1111/jvim.13571
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