Der ECR wurde reseziert und lokale Corticosteroidinjektionen angeschlossen, was kurativ war und auch eine gute spätere Funktion gewährleistete.
Betroffen war ein zwölfjähriges Vollblutwallach, der ursprünglich wegen Lahmheit, Schwellung und Pruritus im Bereich des rechten Antebrachiums vorgestellt wurde.
Die sonographischen Befunde sprachen für eine hochgradige Tenosynovitis und purulentes Material im ECR.
Bei der chirurgischen Exploration fand sich eine Mazeration am muskulotendinösen Übergang des ECR, in der Hülle eine große Menge käsigen Materials und serosanguinöser Flüssigkeit.
Die Sehne und 75% des Muskels wurden entfernt.
Zytologie und Histopathologie ergaben einen Mastzelltumor, der die Exzisionsränder auch infiltriert hatte.
Postoperativ wurde der Wallach mit multiplen lokalen Corticosteroidinjektionen entlang der Schnittlinie therapiert.
Anfangs war die Beweglichkeit der rechten Vordergliedmaße noch eingeschränkt, doch besserte sie sich kontinuierlich binnen der nächsten 3 Monate unter steigender Belastung.
18 Monate nach dem Eingriff war im Schritt, TRab und Galopp keine Lahmheit mehr nachweisbar, und kein Rezidiv des MCT erkennbar.
Der Wallach schien den Verlust des ECR durch Einsetzen des Bizeps während der Schwungphase zu kompensieren.
Eine extensive Exzision des ECR scheint also durchaus eine erfolgreiche Therapieoption für Neoplasien und andere Veränderungen am ECR darzustellen.
Quelle: G. C. A. Johnston S. T. Zedler, Treatment of an invasive equine mast cell tumour in the extensor carpi radialis by extensive tenomyectomy and local corticosteroid injections. EVE, Early View. First published: 22 August 2018 https://doi.org/10.1111/eve.12987
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