Das erste Pferd, ein dreijähriger Wallach, zeigte eine zystenähnliche Zubildung in der vorderen Augenkammer, die sich histopathologisch als teratoides Medulloepitheliom erwies, nachdem der Bulbus enukleiert war.
Die Exzision war damit vollständig.
Allerdings zeigte der Wallach 15 Monate darauf eine Schwellung der leeren Augenhöhle zusammen mit einer Schwellung der tributären Lymhknoten sowie einer Deformation des Schädels.
Der Wallach wurde eingeschläfert und zeigte eine Metastasierung des Primärtumors.
Sechs Wochen darauf wurde eine neunjährige Stute, die Vollschwester dieses Wallachs, vorgestellt, wie sie eine infiltrative Umfangsvermehrung im Bereich von Iris und Ziliarkörper aufwies.
Sie erstreckte sich in die vordere Augenkammer, hintere Augenkammer, den Glaskörper; es wurden ein sekundäres Glaukom und eine Uveitis diagnostiziert.
Auch hier erfolgte eine Enukleation, und auch hier lautete die histopathologische Diagnose teratoides Medulloepitheliom.
Auch zwei Jahre später zeigte die Stute keine Zeichen von Lokal- oder Fernmetastasen.
Dieser Tumor kann zwar metastasieren, sodass ein Staging unbedingt ratsam ist
Vollgeschwister sollten bei diesem Tumor unbedingt einer kompletten Abklärung unterzogen werden, zumindest so lange, bis man mehr über die Ätiologie weiß.
Quelle: Monk, C. S., Craft, W. F., Abbott, J. R., Farina, L. L., Reuss, S. M., Czerwinski, S. L., Brooks, D. E. and Plummer, C. E. (2016), Clinical behavior of intraocular teratoid medulloepithelioma in two-related Quarter Horses. Veterinary Ophthalmology. doi: 10.1111/vop.12409
|