Bei beiden Hunden in dieser Fallserie war anamnestisch eine Transposition des Ductus parotideus vorgenommen worden, und bei beiden war aus davon unabhängigen Gründen eine Enukleation bzw. Exenteration des Bulbus indiziert:
Beim ersten Hund wegen systemischer Coccidioidomycosis mit Panuveitis und sekundärem Glaukom, beim zweiten wegen einer Neoplasie innerhalb der Orbita.
Beim ersten Patienten wurde mit der Enukleation auch der Ductus parotideus ligiert, um die Speichelproduktion zu stoppen. Der Hund entwickelte daraufhin eine Sialocele, die 11 Monate persistierte.
Beim zweiten Hund wurde sonographisch und im CT eine diskrete Zubildung entdeckt, die sich innerhalb der linken Orbita befand und vom dritten Augenlid ausging.
Hier wurde eine Kombination aus Exenteration und transverse Transposition des Ductus parotideus vorgenommen, um Problemen aufgrund des ligierten Ductus vorzubeugen.
Diese neuartige Vorgehensweise führte zu keinerlei Komplikationen, sie ist gleichzeitig die erste beschriebene Rückverlagerung des Ductus parotideus vom ventralen Conjunctivalsack zurück in die Mundhöhle gleichzeitig mit einer Enukleation oder Exenteration des betroffenen Bulbus.
Quelle: Young, W. M., Betbeze, C. M., Fisher, S. C. and Boulay, J. P. (2017), Enucleation or exenteration in two dogs with previous parotid duct transposition: parotid duct ligation versus reverse parotid duct transposition. Veterinary Ophthalmology. doi: 10.1111/vop.12497
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