Sind katheter-assoziierte Harnwegsinfekte (urinary tract infection (UTI)) bei Hunden auf der Intensivstation häufiger, und wie verhalten sich die Ergebnisse ihrer bakteriellen Kultur zu den Ergebnissen der Kulturen von den Katheterspitzen? 39 Hunde wurden in diese prospektive Studie aufgenommen.
Ein Standardprotokoll für die aseptische Applikation des Harnwegskatheters wurde befolgt. Urinproben wurden täglich entnommen und zur bakteriologischen Untersuchung gebracht. Wenn möglich, wurde die Katheterspitze aseptisch beim Entfernen des Katheters entnommen und gleichfalls zur bakteriologischen Untersuchung geschickt.
Die angezüchteten Bakterien wurden identifiziert und ein Resistenztest durchgeführt.
4 der 39 Hunde (10.3%) entwickelten eine UTI. Die Wahrscheinlichkeit, keine UTI zu erleiden, lag am ersten Tag auf der Intensivstation bei 94.9% und am Tag 4 bei 63.3%.
Die isolierten Bakterien waren generell häufige Pathogene des Harnwegsbereichs und empfindlich auf die meisten Antibiotika.
Spezifische Risikofaktoren für eine Katheter-induzierte UTI konnten nicht identifiziert werden, außer vielleicht dem Nicht-Verabreichen antimikrobieller Substanzen. Das positive predictive value eines positiven bakteriologischen Befundes bei den Harnkatheterspitzen lag bei lediglich 25%.
Demnach bedeutet die Platzierung eines Harndauerkatheters bei Hunden während der ersten drei Tage ein geringes Risiko einer durch sie bedingten UTI, vorausgesetzt, adäquate Vorsichtsmaßnahmen werden zur aseptischen Durchführung der Katheterisierung und während der Katheter am Platz ist ergriffen.
Quelle: Smarick SD, Haskins SC, Aldrich J, Foley JE, Kass PH, Fudge M, Ling GV. (2006): Incidence of catheter-associated urinary tract infection among dogs in a small animal intensive care unit. In: J Am Vet Med Assoc. 2004 Jun 15;224(12):1936-40.
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