Im ersten Teil der Studie wurde das sonographische Aussehen des interlaminaren Raumes in lumbosakraler, lumbarer und thorakaler Region beschrieben.
Im zweiten Teil erprobten vier Untersucher einen real-time, Ultraschall-gestützten Zugang zum Wirbelkanal.
Jeder der vier Untersucher führte die Technik insgesamt 20x durch, nämlich 5x im Lumbosakralbereich, 5x im Thoraxbereich, je 5x im Lumbalbereich mit einem in-plane-Zugang und mit einem out-of-plane-Zugang.
Mittels CT wurde die Position der Kanüle bestätigt.
Sie wurde als erfolgreich beurteilt, wenn die Spitze der Kanüle innerhalb des Wirbelkanals lag.
Die Erfolgsrate wurde für jeden Untersucher und jeden Zugang berechnet und die Unterschiede zwischen Untersuchern und Zugängen entsprechend statistisch aufgearbeitet.
In allen Fällen war eine Visualisation einer ventralen parallelen und geraden hyperechoischen Linie (Boden des Wirbelkanals) möglich, die als notwendige Voraussetzung für die Positionierung der Kanüle innerhalb des Wirbelkanals angesehen.
Eine gerade hyperechoische Linie (Ligamentum flavum oder Dura mater) näher um Schallkopf gelegen fand sich im medianen und dem transversen lumbalen Zugang.
Die Erfolgsrate insgesamt betrug 81%; für den lumbosakralen Zugang 100%; für den thorakalen 80%; für den in-plane lumbalen 95% und für den out-of-plane lumbalen 45%.
Diese Unterschiede waren statistisch signifikant (p < 0.001).
Demnach ist die sonographische Beschreibung dieser genannten Zugänge als adäquat für die Durchführung einer Punktion des Spinalkanals zu sehen.
Im Lumbarbereich ist eine in-plane-Technik eher zu empfehlen als eine out-of-plane.
Weitere und insbesondere klinische Studien sind wünschenswert.
Quelle: Viscasillas, J., Gregori, T., Castiñeiras, D., Redondo, I. and Seymour, C. (2015), Description and evaluation of four ultrasound-guided approaches to aid spinal canal puncture in dogs. Veterinary Anaesthesia and Analgesia. doi: 10.1111/vaa.12324
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