In dieser retrospektiven Untersuchung wurden mit geeigneten statistischen Verfahren die Kurzzeit-Überlebensraten (Entlassung aus der stationären Behandlung) und die Langzeit-Überlebensraten (≥6 Monate nach dem Eingriff) bestimmt und verglichen.
Eingeschlossen waren 39 Kälber mit einem Durchschnittsalter von 30 Tagen.
11 Kälber hatten assoziiert mit der Omphalophlebitis eine septische Arthritis und 18 sonographisch Verdacht auf Leberabszesse.
Es wurde eine komplette chirurgische en bloc-Resektion bei 18 Kälber und eine Marsupialisation der V. umbilicalis bei den restlichen 21 Kälbern durchgeführt.
35 Kälber konnten aus dem stationären Aufenthalt entlassen werden, und von ihnen standen 30 für das Langzeit-Follow-up zur Verfügung.
29 von ihnen entwickelten sich über mindestens 6 Monate postoperativ zur vollen Zufriedenheit der Besitzer (14 mit Marsupialisation und 15 mit en bloc-Resektion).
Die bessere Prognose hatte die en bloc-Resektion mit 100% Überlebensrate; bei der Marsupialisation war die Prognose immer noch gut (74%; P = .05).
Eine septische Arthritis hatte einen signifikanten negativen Einfluss auf das Überleben(P < .001).
Bei beiden chirurgischen Therapien zur Behandlung einer Omphalophlebitis beim Kalb ist die Prognose gut.
Selbst bei Kälbern mit Leberabszessen und septischer Arthritis kann eine erfolgreiche Therapie mittels Langzeitantibiose und Marsupialisation der Nabelvene erfolgen.
Quelle: Marchionatti, E., Nichols, S., Babkine, M., Fecteau, G., Francoz, D., Lardé, H. and Desrochers, A. (2016), Surgical Management of Omphalophlebitis and Long Term Outcome in Calves: 39 Cases (2008–2013). Veterinary Surgery, 45: 194–200. doi: 10.1111/vsu.12433
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