Der Patient wurde mit intravenösem Methadon prämediziert und die Anästhesie mit intravenösem Alfaxalon eingeleitet und mit Isofluran-Sauerstoff aufrechterhalten; zur intraoperativen Analgesie diente ein Remifentanil-Tropf.
Bei dem vorübergehenden Verschluss der V. cava zur Entfernung des Thrombus kam es plötzlich zu einer akuten paroxysmalen Bradykardie, die aber sofort erkannt und mit intravenöser Atropingabe beherrscht wurde.
Die cardiovaskulären Veränderungen erinnerten an einen Bezold–Jarisch- oder reversen Bainbridge-Reflex. Die Autoren gehen davon aus, dass er durch die cardialen Mechanorezeptoren ausgelöst wurde, initiiert durch den plötzlichen Abfall in der Vorlast.
Möglicherweise spielte auch noch eine erhöhte Kontraktilität des Myokards eine Rolle, hervorgerufen durch eine erhöhte Aktivität des Sympathikus.
Nach dem temporären Verschluss der V.cava kam es auch zu einer reduzierten Urinproduktion, die sich aber 2 Stunden nach Ende der Anästhesie wieder normalisiert hatte.
Ansonsten war die Erholungsphase unauffällig.
Quelle: Davis, J., Raisis, A. L., Haitjema, H., Drynan, E. A. and Hosgood, G. L. (2017), Paradoxical bradycardia during surgical caudal vena cava occlusion in an anesthetized dog. Journal of Veterinary Emergency and Critical Care. doi: 10.1111/vec.12563
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