Viele Hunde lassen sich die Körperinnentemperatur rektal nur ungern messen, und zahlreiche Besitzer fragen nach einfacheren Methoden, wie sie beim Menschen verbreitet sind: Temperaturmessung im Ohr oder, noch besser, mittels Nicht-Kontakt-Infrarot-Thermometer (NCIT) an der Cornea. Doch wie zuverlässig sind die Daten, die das NCIT übermittelt? Das sollte eine Studie an 300 Hunden klären.
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Diese 300 Hunde hatten entweder niedrige, normale oder erhöhte Körperinnentemperatur.
Sie wurde konventionell rektal und mittels NCIT an der linken Cornea durch zwei Untersucher bestimmt, ein erfahrener und ein unerfahrener.
Die Resultate wurden mittels geeigneter statistischer Verfahren verglichen.
Die durchschnittliche Körpertemperatur rektal und mit NCIT durch den erfahrenen Untersucher ermittelt betrug 38.3°C (35.5°C–41.1°C; 95% CI: 38.2–38.4°C) bzw. 37.7°C (35.9°C–40.1°C; 95% CI: 37.7°C–37.9°C.
Beide Messdaten korrelierten gut zwischen den beiden Untersuchern, während die durchschnittlichen ermittelten Temperaturen zwischen den beiden Messmethoden nur schlecht korrelierten.
Auch die Reproduzierbarkeit der NCIT-Daten war unbefriedigend (0.24°C), verglichen mit den rektal erhobenen Daten (0.12°C).
Die NCIT-erhobenen Daten erfassten tendentiell hypo- und hyperthermische Zustände unbefriedigend.
Obwohl die Daten schneller vorliegen und die Messmethode zweifellos angenehmer für den Hund ist als die rektale Temperaturmessung, kann die NCIT derzeit beim Hund nicht empfohlen werden.
Quelle: Kreissl, H. and Neiger, R. (2015), Measurement of body temperature in 300 dogs with a novel noncontact infrared thermometer on the cornea in comparison to a standard rectal digital thermometer. Journal of Veterinary Emergency and Critical Care. doi: 10.1111/vec.12302
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